Lohnt sich die Integration von Amazon Pay?
Amazon möchte mit seinem eigenen Bezahlsystem Amazon Pay dem Platzhirsch PayPal Konkurrenz machen.
Aber lohnt sich die Integration von Amazon Pay für Händler? Welche Vorteile bietet das neue Bezahlsystem?
In diesem Ratgeber bekommen Sie Antworten!
Was ist Amazon Pay?
Mit Amazon Pay können Händler ihren Kunden den bekannten Amazon-Check-out-Prozess anbieten. Das läuft so ab: Während des Check-outs bekommt der Kunde auf Ihrer Shopseite Amazon Pay als Bezahloption angeboten. Entscheidet er sich dafür, meldet er sich einfach mit seinem Amazon-Login an und kann dann wie von Amazon gewohnt bezahlen; alle seine bei Amazon hinterlegten Daten wie z.B. Lieferadresse und Bezahlarten stehen automatisch zur Verfügung.
In den USA wird Amazon Pay bereits seit dem Jahr 2007 angeboten. In Deutschland war die Vorstufe „Bezahlen mit Amazon“ seit 2011 verfügbar, wurde aber im Jahr 2016 eingestellt und durch das reguläre Amazon Pay ersetzt. Seitdem schickt sich Amazon auch hierzulande an, dem Marktführer PayPal Kunden abzugewinnen. Aufgrund der echten Vorteile von Amazon Pay stehen die Chancen dafür gut!
Die 5 wichtigsten Vorteile von Amazon Pay
1. Vertrauensbildend
Die Marke Amazon genießt hohes Vertrauen bei den Kunden. Der typische Kunde hat schon mehrfach bei Amazon bestellt, seine Waren schnell erhalten und auch erlebt, wie zuverlässig Amazon Retouren abwickelt. Insofern fühlen sich die meisten Kunden sicher, wenn sie bei Amazon bestellen und bezahlen – und diese Sicherheit strahlt auf Händler ab, die mit Amazon Pay arbeiten!
2. Einfache Verwendung
Dadurch, dass Amazon Pay auf die Kundendaten eines Käufers zugreift, vereinfacht sich der Bestellprozess erheblich. Lieferadresse und Zahlungsweisen werden automatisch aus dem regulären Amazon-Account importiert – der Kunde muss weniger ausfüllen.
Prinzipiell bietet PayPal mit PayPal Express ebenfalls einen beschleunigten Check-out-Prozess an. Aber: Die bei PayPal hinterlegten Adressen sind in der Regel weniger aktuell als bei Amazon. Das hängt damit zusammen, dass bei Amazon-Konten die angegebene Adresse wirklich stimmen muss, um die Ware geliefert zu bekommen; bei PayPal, einem reinen Bezahldienst, ist das weniger kritisch.
Im schlimmsten Fall hat das bei PayPal Express zur Folge, dass die Ware an die falsche Adresse verschickt wird und dann als unzustellbar zurückgeht – eine äußerst ärgerliche Situation für den Kunden. Aber selbst wenn der Kunde die falsche Adresse in der Check-out-Maske bemerkt, muss er diese erst umständlich händisch ändern. Aus diesen Gründen punktet Amazon Pay hier gegenüber PayPal durch seinen vereinfachten Check-out.
3. Mehr Kunden
Viele Shopbetreiber berichten, dass sie nach der Integration von Amazon Pay (Partnerlink) eine deutliche Umsatzsteigerung erleben (s.a. „3 Beispiele für gelungene Amazon-Pay-Integrationen“). Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Amazon Pay zu weniger Kaufabbrüchen führt: Kunden, die über keinen PayPal-Account verfügen, sind häufig trotzdem bei Amazon registriert. Mit Amazon Pay können diese Kunden so Kaufvorgänge abschließen, die vorher unvollendet geblieben wären.
Besonders relevant ist das für Kunden, die durch Amazon Product Ads auf Ihrer Shopseite gelandet sind. Diese Kunden kommen sozusagen mit einer „Amazon-Erwartungshaltung“ zu Ihnen und sollten deshalb unbedingt auch die von Amazon gewohnte Bezahlung angeboten bekommen!
4. Unabhängigkeit von PayPal
Aber auch händlerseitig kann Amazon Pay gute Argumente für sich verbuchen. So bauen Sie als Händler mit Amazon Pay einen weiteren starken Bezahldienst ein und machen sich unabhängiger von PayPal. Sollte es aus irgendwelchen Gründen einmal zu einer Kontoüberprüfung bei PayPal kommen oder zu einem Auszahlungslimit wegen zu vieler Retouren, dann hat man noch einen weiteren Payment-Anbieter, auf den man zurückfallen kann. Das schafft mehr Sicherheit für Händler!
5. Einfache Integration
Die Integration von Amazon Pay gestaltet sich durch Plugins für alle wichtigen Shopsysteme sehr einfach: Registrieren Sie sich (Partnerlink) zunächst als neuer Händler bei Amazon Pay. Laden Sie dann das entsprechende Plugin (Übersicht) für Ihr Shopsystem herunter. Nach der Installation tragen Sie im Backend Ihre Amazon-Pay-Daten ein. Und schon kann Ihr Kunden bei Ihnen mit Amazon Pay bezahlen!
3 Beispiele für gelungene Amazon-Pay-Integrationen
Beispiel 1: Sportartikel
Dem Sportartikel-Verkäufer Engelhorn gelang es durch die Einführung von Amazon Pay, die Anzahl der zum Check-out erforderlichen Klicks um die Hälfte zu reduzieren. Außerdem konnte die Retouren-Quote um 3 % verbessert werden.
Beispiel 2: Gewürze
Frank Thelen ist Investor und bekannt aus „Die Höhle der Löwen“, wo er als Juror fungiert. Das von ihm unterstütze Gewürz-Start-up „Ankerkraut“ verzeichnete nach der Integration von Amazon Pay eine Umsatzsteigerung um 35 %.
Beispiel 3: Posterdruck
Sebastian Wenig, CMO von Poster XXL, berichtet von einer 87-prozentigen Abschlussrate bei Bestellungen mit Amazon Pay. Außerdem liegt der durchschnittliche Bestellwert um 10 % höher als bei vergleichbaren Bezahlarten.
Die Kosten
Grundsätzlich verfügt Amazon Pay über eine fast identische Kostenstruktur wie PayPal, um auch hier konkurrenzfähig zu sein. Wie bei PayPal gilt: Die Höhe des monatlichen Zahlvolumens bestimmt die Höhe des Prozentsatzes, der als Bearbeitungsgebühr an Amazon abgeführt werden muss. Die folgende Tabelle verrät Ihnen die Details:
Monatliches Zahlungsvolumen (EUR) | Bearbeitungsgebühr |
Unter 5.000 | 1,9 % |
5.000,01 – 25.000 | 1,7 % |
25.000,01 – 50.000 | 1,5 % |
Über 50.000 | 1,2 % |
Um Ihr monatliches Zahlungsvolumen zu ermitteln, wird der Durchschnitt des kompletten Transaktionsvolumens in den letzten drei Monaten zugrunde gelegt.
Wichtig: Außerdem fällt pro Transaktion eine sog. Autorisierungsgebühr von 0,35 € an, ebenfalls wie bei PayPal.
Rückbuchungen
Bei Anfechtung einer Rückbuchung, die nicht durch die Zahlungsschutzrichtlinien gedeckt ist, wird eine fixe Gebühr von 20 € erhoben. Sollten Sie nicht für die Mehrwertsteuer registriert sein, z.B. weil Sie Kleinunternehmer sind, wird zusätzlich der entsprechende Mehrwertsteuerbetrag berechnet.
Rückerstattungen
Im Falle einer Rückerstattung bekommen Sie die Amazon-Bearbeitungsgebühr zurück, aber nicht die Autorisierungs- und die Rückbuchungsgebühr.
Weitere Gebühren werden fällig, wenn Sie außerhalb der EU verkaufen sowie für Währungsumrechnungen. Eine detaillierte Aufstellung dieser Sonderkosten finden Sie hier.
Amazon Pay vs. PayPal
Aufgrund der praktisch identischen Konditionen und der vielen zusätzlichen Abwicklungsvorteile kann man eigentlich nur gewinnen, wenn man Amazon Pay zusätzlich zu PayPal im Shop anbietet (Partnerlink). Einen kleinen Haken gibt es aber unter Umständen: Es kann sein, dass man bei PayPal aus einer höheren Transaktionsklasse mit günstigerem Prozentsatz herabgestuft wird, weil ein Teil der bisherigen PayPal-User jetzt lieber Amazon Pay nutzt. Das spricht jedoch nicht gegen den Parallelbetrieb: Durch die bessere Conversionrate von Amazon Pay gleicht man diesen kleinen Nachteil in den meisten Fällen leicht wieder aus.
Amazon Pay – eine runde Sache
Unterm Strich: Wir können Händlern den Einsatz von Amazon Pay nur empfehlen. In vielen Fällen verbessert es die Conversion, steigert den Umsatz und wirkt sich positiv auf die Retouren-Quote aus. Die Installation ist einfach und kann noch heute online erledigt werden (Partnerlink). Und falls Sie Hilfe bei der Integration benötigen – TIKAL Communication ist Ihr zuverlässiger One-Stop-Ansprechpartner. Ob Bezahlsysteme, Shoperstellung mit Shopware und WooCommerce, Optimierung oder Marketing – wir sind für Sie da.